Ausbildung zum Notfallsanitäter

Notfallsanitäter*in
Der Beruf der Notfallsanitäterin / des Notfallsanitäters (NFS) hat den bisherigen Rettungsassistenten im Jahr 2014 als höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst abgelöst und gehört mit einem zeitlichen Ausbildungsumfang von 4630 Stunden zu den Gesundheitsfachberufen. 

Einordnung des Berufsbildes im deutschen Qualifikationsrahmen (DQR)

Innerhalb des europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) macht der deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) mit den darin erhaltenen acht Niveaustufen, Bildungsabschlüsse, berufliche Tätigkeiten und die damit verbundenen Handlungskompetenzen in Europa vergleichbar. Das Berufsbild der Notfallsanitäterin bzw. des Notfallsanitäters ist im DQR im Niveau vier und mit entsprechenden Weiterqualifikationen im Niveau fünf eingestuft.

 ([Online] Bundesministerium für Bildung und Forschung, www.dqr.de/index.php)

Allgemeine Information
Der Rettungsdienst ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge des Staates. Das Anforderungsprofil eines Notfallsanitäters hat sich in quantitativer und qualitativer Hinsicht verändert. Die Ausbildung sowie die Tätigkeit als Notfallsanitäter*in selbst passen sich den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die in Verbindung mit der Akutversorgung und Betreuung von Notfall- und Nichtnotfallpatienten stehen, stets an. Darüber hinaus vermitteln weiterführende Aus-und Weiterbildungen ein hohes Maß an Eigenverantwortung und entsprechende Handlungskompetenzen, um eine adäquate und situationsgerechte Patienten-versorgung sicher zu stellen.

Die Haupttätigkeit der Notfallsanitäter*in ,umfasst primär die Versorgung von Notfallpatienten, sowie die Durchführung des qualifizierten Krankentransports auf allen bodengebundenen Rettungsmitteln. 

Im Rettungsdienst wird man mit nahezu allen medizinischen Fachrichtungen konfrontiert: z.B. Verkehrsunfall – chirurgisch, Herzinfarkt – internistisch, Schlaganfall – neurologisch, Geburt – gynäkologisch.  Die Einsatzstellen befinden sich zu jeder Uhrzeit, unter anderem in Wohnungen, Krankenhäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen, sowie bei jeder Wetterlage in der Öffentlichkeit, bzw. überall unter freiem Himmel. 

Gemäß dem Ausbildungsziel sollen in den drei Ausbildungsjahren den angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern, an Berufsfachschulen, an Lehrrettungswachen und an Kliniken entsprechende Sozial-, Fach-, Selbst-, Lern-, Kommunikative- und Methodenkompetenzen vermittelt werden, um das Ausbildungsziel und um die dazugehörige Handlungskompetenz, die für die Ausübung des Berufes erforderlich ist, zu erreichen.


Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist folgendermaßen unterteilt:

Ausbildungsbereich Stunden
Berufsfachschule 1950h
Klinik 720h
Lehrrettungswache 1960h
gesamt 4630h

Ausbildungsinhalte in der Berufsfachschule (1950 h)
•    medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen
•    Anatomie (Körperbau-Lehre)
•    Allgemeine Notfallmedizin
•    Spezielle Notfallmedizin
•    Gerätemedizin 
•    Pharmakologie (Medikamente)
•    Organisation und Einsatzlehre
•    Ausbildung in einem speziellen Simulationszentrum an Phantomen 
•    Ethik
•    Kommunikation
•    Qualitätsmanagement
•    Recht im Gesundheitswesen
•    Fachenglisch 


Ausbildung in der Klinik (720 h)
Die angehenden Notfallsanitäter*innen durchlaufen innerhalb der drei Jahre verschiedene Fachrichtungen in den Kliniken, um dort ihre notwendigen Fähigkeiten für die spätere Praxis zu erlangen und um die in der Berufsfachschule gewonnenen theoretischen Kenntnisse zu vertiefen.

Pflege 80h
Anästhesie 280h
Notaufnahme 120h
Intensivstation 120h
Geburtstation und Pädiatrie 40h
Psychiatrie 80h


Ausbildung auf der Lehrrettungswache (1960 h)
Auf der Lehrrettungswache sollen die angehenden Notfallsanitäter*innen, die in der Schule und in den Kliniken erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten im täglichen Dienst am Patienten anwenden und vertiefen. Hier werden die Auszubildenden strukturiert auf ihre spätere eigenständige und eigenverantwortliche Tätigkeit schrittweise vorbereitet. Die Überwachung und Anleitung erfolgt durch Praxisanleiter*innen und durch Notfallsanitäter*innen, die auf einer Lehrrettungswache tätig sind. 

 
Persönliche Anforderungen
•    uneingeschränkte körperliche Belastbarkeit
•    seelische Belastbarkeit
•    Teamfähigkeit
•    Sozialkompetenz in Bezug auf die Vielfalt der im Rettungsdienst anzutreffenden Charaktere 
•    Zuverlässigkeit
•    Verantwortungsbewusstsein
•    seriöses Auftreten
•    technisches Verständnis in Bezug auf den Umgang mit medizinischen Geräten
•    Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung
•    Kenntnisse im Umgang mit dem PC
•    Bereitschaft zur Schichtarbeit 
•    Führerschein der Klasse C1